Gefäßerkrankungen

Die Angiologie beschäftigt sich mit Erkrankungen des Gefäßsystems, die häufig unter dem Begriff „Durchblutungsstörungen“ zusammengefasst werden – was aber nicht ganz korrekt ist.

Im Allgemeinen werden Gefäßerkrankungen der Arterien, Venen und Lymphsysteme unterschieden.

Die häufigsten Gefäßerkrankungen

Fast 95 Prozent aller arteriellen Erkrankungen entstehen durch Arteriosklerose („Verkalkung“ der Arterien), die auftritt, wenn sich Blutfette, Gerinnsel, Bindegewebe und Kalk in den Gefäßwänden ablagern (=Plaques). Folgeerkrankungen sind etwa Herzinfarkt oder Schlaganfall, begünstigt durch Übergewicht, hohen LDL-Cholesterinspiegel, Bluthochdruck, Rauchen und Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).

Arterielle Verschlusskrankheit

Darunter versteht man eine Störung der arteriellen Durchblutung der Beine und Füße, die zu Beginn beschwerdefrei sein kann. Im Verlauf treten Schmerzen und ein Kältegefühl in den Extremitäten auf. Die arterielle Verschlusskrankheit wird in vier Stadien eingeteilt, wobei sich im Stadium 2 das typische Bild des Schaufenstergangs – häufiges Stehenbleiben bedingt durch Schmerzen – zeigt. Stadium 3 ist durch Ruheschmerz gekennzeichnet, das Stadium 4 weist Nekrosen (Absterben von Gewebe) und Gangrän (Gewebeuntergang durch Mangelversorgung) der betroffenen Region auf. Auch das klassische Raucherbein ist auf eine Gefäßschädigung zurückzuführen.

Venenerkrankungen

Zu den häufigsten Venenerkrankungen zählen Krampfadern (Varizen) und die Venenthrombose. Etwa 60 Prozent der Bevölkerung leiden an Krampfadern, dabei Frauen doppelt so häufig wie Männer. Bei der primären Form entwickelt sich eine Erweiterung einzelner, meist oberflächlich gelegener Beinvenen. Die Venenklappen der Gefäße sind nicht mehr in der Lage, sich zu schließen und führen zu einem Rückstau von Blut, der die Erweiterung verursacht. Meist liegt eine anlagebedingte Bindegewebsschwäche vor, daneben können langes Stehen oder Sitzen ohne Bewegung oder eng anliegende Kleidung Krampfadern begünstigen. Sekundäre Krampfadern entstehen durch Abflussbehinderungen in den tiefen Beinvenen, z. B. durch Thrombosen. Eine Veranlagung zu Krampfadern zeigt sich schon in jungen Jahren. Im Verlauf kommen ein Schweregefühl der Beine, Anschwellen im Knöchelbereich oder nächtliche Wadenkrämpfe hinzu. Zu einem Venenverschluss kann es durch einen verlangsamten Blutfluss oder die erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes kommen. Die seltenere Form der Armthrombose führt zu extremen Schwellungen und ist besonders schmerzhaft. Eine durch Thrombose verursachte Embolie (Einschwemmen eines Blutgerinnsels, z. B. in Lunge oder Gehirn) kann lebensbedrohlich sein.

Erkrankungen der Lymphgefäße

Bei diesen Erkrankungen zeigt sich zum Beispiel das Lymphödem, welches in der Primärform hauptsächlich durch Fehlen oder Schwäche bestimmter Lymphbahnen entsteht. Das sekundäre Lymphödem ist Folge weiterer Erkrankungen. Auf Therapien bei Gefäßerkrankungen hat sich unter anderen das Gesundheitsresort Königsberg Bad Schönau in der Buckligen Welt spezialisiert.