Laufen ist mehr als Bewegung
Wie Joggen nicht nur die Ausdauer, sondern auch unser Gehirn trainiert
Wer regelmäßig Sport treibt, stärkt nicht nur Muskeln und Kondition, sondern trägt ebenso dazu bei, seine Gesundheit positiv zu beeinflussen. Besonders Laufen ist eine sehr gesunde Sportart, da es das Herz-Kreislauf- und das Immunsystem stärkt, die Knochendichte fördert und sich positiv auf Cholesterinwerte und auch auf die psychische Stimmung auswirkt. Studien belegen außerdem, dass regelmäßiges Sporttraining unsere geistigen Leistungen bessern und so einer Demenz vorbeugen kann.
Körperliche Betätigung hat viele Vorteile für unsere Gesundheit. Neben Muskelaufbau und Steigerung der Kondition, kann Bewegung auch das Risiko für Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Außerdem werden Gefäße und Stoffwechsel positiv beeinflusst. Sportliche Aktivitäten bessern des Weiteren unsere Stimmung und können dazu beitragen, Depressionen zu lindern. Vor allem der Laufsport gilt als besonders erwähnenswert, da dieser laut einer Studie besonders positive Auswirkungen auf unsere Gehirnleistung hat[1].
Laufen als Heilmittel für unser Gehirn?
In einer Studie an der University of Ottawa untersuchten Forscher die Gehirnleistung von weißen Mäusen und teilten diese in zwei Gruppen auf – jene Mäuse, die „freiwillig“ auf dem Laufrad waren und eine Kontrollgruppe, in der die Tiere sich nicht bewegten. Die nachfolgenden Tests zeigten, dass das Laufen bei den Mäusen eine positive Auswirkung auf den Hippocampus hatte. Dies ist der Teil des Gehirns, der unter anderem für das Lernen und das Gedächtnis zuständig ist. Des Weiteren verbesserte sich auch die Orientierung, Wahrnehmung und die Unterscheidung von äußeren Reizen. Eine weitere Entdeckung im Rahmen dieser Studie war die regenerative Wirkung. Bei jenen Mäusen mit einem speziellen Gendefekt (stark geschädigte Schutzhüllen der Hirnzellen) zeigte sich, dass diese im Vergleich zu den „faulen“ Mäusen ihre Funktionsfähigkeit in den geschädigten Zellen wieder zurückerhielten. Bei sportlicher Aktivität wird unser Gehirn besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Die Bewegung greift somit auch direkt in den Stoffwechsel unseres Gehirns mit ein.
Professor Dr. Gerd Kempermann bestätigte auch einen Zusammenhang zwischen körperlicher Betätigung und neurodegenerativen Erkrankungen. Laut einer Metaanalyse konnte das Demenzrisiko durch Sport um etwa ein Fünftel gesenkt werden[2].
Wer läuft, ist klar im Vorteil
Aus Spaß, um Stress abzubauen oder um die Fitness und Kondition zu verbessern – es gibt verschiedene Motive um mit dem Laufsport zu beginnen. Die genauen Vorteile für Ihre Gesundheit sind im Folgenden kurz zusammengefasst.
Vorteil # 1: Laufen stärkt die Herzmuskulatur
Ist der Puls beim Laufen erhöht, muss das Herz schneller schlagen um die Intensität der Aktivität auszugleichen. Ein „fittes“ Herz verringert die Belastung des Herzmuskels, egal ob man aktiv ist oder gerade eine Pause macht.
Vorteil # 2: Laufen stimuliert die Knochenbildung
Beim Laufen steigt der Druck auf die Knochen. Trainiert man richtig, wird Überbelastung vermieden – die Knochen können an den Druck angepasst und stärker werden.
Vorteil # 3: Laufen ist gut für das Herz-Kreislauf-System
Durch einen gestärkten Kreislauf nach dem regelmäßigen Lauftraining ist man automatisch energiegeladener. Die Vorteile liegen hier ganz klar im Langzeiteffekt.
Vorteil # 4: Laufen senkt den Cholesterinspiegel
Studien zeigen, dass die Anzahl des „guten“ Cholesterins bei einem regelmäßigen Lauftraining erhöht wird. Dadurch kann das Risiko für beispielsweise Herzinfarkt oder Schlaganfall reduziert werden.
Vorteil # 5: Laufen senkt den Blutzucker
Regelmäßiges Laufen kann dabei helfen, Diabetes vorzubeugen, da die Insulinempfindlichkeit gesteigert wird.
[1] Matías Alvarez-Saavedra (University of Ottawa) et al., Cell Reports, doi:10.1016/j.celrep.2016.09.30
[2] https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-392014/der-demenz-davonlaufen/, (Zugriff am 04.03.2020)