Rehabilitation bei Krebs

Lebensqualität (wieder) im Mittelpunkt

In den letzten Jahrzehnten hat das Auftreten von malignen (bösartigen) Tumorerkrankungen deutlich zugenommen. Neben den Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen diese mittlerweile zu den häufigsten Todesursachen in Österreich. Trotz der gestiegenen Zahl an Krebserkrankungen hat die Sterblichkeit in den letzten Jahren (u.a. durch bessere Krebsvorsorge, effektivere Therapien etc.) kontinuierlich abgenommen. Dadurch wird es immer wichtiger, Betroffene beim Wiedereinstieg in den beruflichen und privaten Alltag bestmöglich zu unterstützen.

Was ist die onkologische Rehabilitation?

Im Anschluss oder auch während einer onkologischen Therapie sollen mithilfe von einem umfassenden Rehabilitationsprogramm die Folgen der Krebserkrankung sowie deren Therapie vermindert und die Lebensqualität von Betroffenen bestmöglich verbessert werden. Gemeint sind Nebenwirkungen wie beispielsweise Fatigue (Müdigkeit), Erschöpfung, Gewichtsverlust, Missempfindungen/Polyneuropathien, Schlafstörungen, Depressivität etc.
Im Vordergrund steht die physische, psychische und soziale Rehabilitation - Lebensqualität, Gesundheit und Aktivität sollen so weit als möglich wiederhergestellt werden.

Häufige Indikationen sind:

  • Brustkrebs
  • Prostatakrebs
  • Lungenkrebs
  • Magen- und Darmkrebs
  • Blasenkrebs
  • Eierstock- und Gebärmutterkrebs
  • Lymphome

Darüber hinaus wird die onkologische Rehabilitation entsprechend der medizinischen Notwendigkeit auch bei sämtlichen anderen Krebserkrankungen angeboten.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sich die onkologische Rehabilitation positiv auf das Rückfallrisiko auswirkt und einen Überlebensvorteil mit sich bringt. Weiters werden reaktive Veränderungen wie Stress, Ängstlichkeit, Depressivität oder Schmerz reduziert und die körperliche Leistungsfähigkeit verbessert.

Welche Therapien kommen im Rahmen der onkologischen Rehabilitation zur Anwendung?

Da jeder Betroffene individuell die Herausforderungen einer Krebserkrankung bewältigt, werden gemeinsam mit den behandelnden Ärzt:innen Behandlungsziele definiert.

Vorgesehene Therapiemöglichkeiten sind u.a.:

  • Bewegungstherapie: Körperliche Aktivität oder Bewegung im Freien, Ergometertraining, Laufband
  • Physiotherapie: Heilgymnastik, Krafttraining, Ausdauertraining, Koordinationstraining
  • Physikalische Therapien: Elektrotherapie, Moorpackungen
  • Ergotherapie: Feinmotorik- und Sensibilitätstraining, Kognitives Training etc.
  • Heilmassagen
  • Logopädie: Sprech- und Schlucktherapie, Stimmtherapie, Trachealkanülen Management, Sprachtherapie, Behandlung von Facialisparesen
  • Ernährungsberatung
  • Klinische und Gesundheitspsychologie: Psychologische Beratung, Entspannungstraining
  • Sozialarbeit

Die onkologische Rehabilitation kann die Lebensqualität nach oder während einer Krebserkrankung und -therapie erheblich verbessern und sollte von betroffenen Personen auf jeden Fall in Anspruch genommen werden. Ein Wiedereinstieg in den beruflichen und privaten Alltag wird dadurch erleichtert.

Im Lebens.Med Zentrum Bad Erlach werden Patient:innen im Anschluss oder während einer onkologischen Therapie im Rahmen eines dreiwöchigen Aufenthaltes von einem multidisziplinären Team aus Medizin, Therapie und Pflege dabei unterstützt, Schritt für Schritt in den Alltag zurückzufinden. Hierbei werden wichtige Aspekte des täglichen Lebens (wieder)erlernt, um diese nach erfolgter Rehabilitation selbstständig fortführen zu können.