Rheumatische Erkrankungen

Dr. Nadja Lehner, Ärztliche Leitung im Gesundheitshotel Moorbad Bad Großpertholz

Frage an Frau Dr. Nadja Lehner: „Ich habe geschwollene Finger und mein Arzt hat eine rheumatische Erkrankung diagnostiziert. Welche Gelenke können davon noch betroffen werden und wie kann ich diese schützen?“

Welche Gelenke betroffen sind, ist sehr individuell und hängt von der Erkrankungsform ab. Eine der häufigsten Gelenkentzündungen ist die rheumatoide Arthritis. Je nach Verlaufsform und Stärke sind hier verschiedene Gelenke unterschiedlich befallen. Neben den gefährdeten Körperstellen der Finger- und Zehengelenke können auch andere Gelenke betroffen sein. Ein charakteristisches Bild dieser Form der Erkrankung ist der springende Gelenkschmerz. Der Gelenkschmerz entsteht durch die zugrundeliegende Autoimmunerkrankung – hierbei zerstört das Immunsystem nicht nur Fremdproteine, sondern auch körpereigene Proteine. Mit voranschreitender Zerstörung des Gelenkknorpels kommt es zu Wucherungen des Knorpels mit Gelenkschwellungen und Deformierung. Unbehandelt kann dieser Prozess bis zur Gebrauchsunfähigkeit führen.

Im Gegensatz hierzu stehen degenerative Erkrankungen (Osteo-Arthritiden), die immer nur einzelne Gelenke befallen.

Gelenke schützen und Funktion verbessern

Der Schutz der Gelenke und die Verbesserung ihrer Funktion sind für die Erhaltung von Gesundheit und Mobilität von großer Bedeutung. Die Behandlungsmethoden setzen hier bei der Hemmung entzündungsfördernder Botenstoffe an. Unterstützende Maßnahmen, wie angepasste Bewegungstherapie, sowie eine Ernährungsumstellung, im Sinne einer basisch, antientzündlichen Kost, mit dem Verzicht auf entzündungsfördernde Lebensmittel, wirken sich positiv und symptomlindernd aus. Eine basenüberschüssige Ernährung sollte ein günstiges Omega 6 - Omega 3 Verhältnis aufweisen, kein Schweinefleisch beinhalten und arm an Milch- und Weizenprodukten sein. Eine Dysbiose des Darmes gehört bei allen chronischen Erkrankungen vornämlich behoben. Dauerstress führt zu einer anhaltenden Ausschüttung von Zytokinen (Entzündungsbotenstoffen) und trägt somit zur Entstehung von chronischen Entzündungen wie der RA bei.
Bringt man diese 3 maßgeblichen Faktoren in ein optimales Gleichgewicht, ist man am besten Weg zu einer gesunden Lebensführung.

Bei uns im Gesundheitshotel Moorbad Bad Großpertholz stellt die Moorbehandlung aufgrund ihrer intensiven entzündungshemmenden Wirkung eine ideale Therapieform bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises dar. Kombiniert mit Bewegungstherapien werden unsere Gäste ganzheitlich und individuell nach ihren Bedürfnissen behandelt.